19.12.02
Hochzeitstörn / Letzter Teil 1.11.-1.12.2002
Sex am Schiff
und
auf den Wellen
Auszug aus dem Reisetagebuch eines
Flitterwöchners
„Törn me on“
– Eine Betrachtung
Die Frage, ob die Crew und ihre Zusammensetzung eine
Auseinandersetzung mit diesem Thema befriedigend ermöglichen,
ist im Vorfeld zu klären.
Ist das der Fall, und erzeugt eine ähnliche Interessenlage
Überein- wie auch Stimmung, ist die Entscheidung entweder für
das Umgehen oder das Umgehen mit derselben zu treffen.
Erstere führt unweigerlich zu Variante 1
der unten dargestellten Szenarien, letztere eröffnet doch ein
breiteres Spektrum an Möglichkeiten, Bedürfnisse auszuleben:
Variante 1 – Gar nicht
Weit verbreitet und höchst unbefriedigend. Birgt das
Potential für ein Stimmungstief ebenso wie für einen gewissen
Erholungswert.
Ein gemeinsam durch koordinierte Triebunterdrückung erzeugtes
Stimmungstief kann mit sehnsüchtigen Blicken auf das Datum
bestenfalls zartrosa eingefärbt werden.
Gegenläufige Auffassungen senken unweigerlich den Erholungswert
des einen auf das Stimmungstief des anderen.
Ein Ausweg ist das gemeinsame Genießen des Erholungswertes –
aber ausgerechnet am selben Schiff?
Variante 2 – Ganz selten
Wenn sonst niemand am Schiff ist.
Praktisch eine 100%-ige Annäherung an
Variante 1, zu dieser Konstellation muss es erst einmal
kommen. Vielleicht am eigenen Schiff, wenn die Kinder groß sind
und woanders Urlaub machen.
Variante 3a – Klammheimlich laut
In unruhigen Nächten, wenn es schlingert und ächzt, könnte
man sich dem Schiff anpassen.
Erzeugt eine gewisse Frequenzabhängigkeit und verlangt viel
Einfühlungsvermögen in Wellengang und Wetterlage. Etwas für
Hobbymeteorologen.
Variante 3b – Klammheimlich
leise
Wenn alles ruhig ist und aufgrund dessen anzunehmen ist, dass
der Rest der Besatzung gut und tief schläft.
Hat den Nachteil einer eingeschränkten Bewegungskultur und einer
nahezu apnoehaft-flachen, ängstlichen Atmung. Ist aber ebenso
wie 3a den
Varianten 1 und 2 vorzuziehen.
Variante 4 – Wenn es die anderen tun
Schwache Form von Selbstbetrug, wer behauptet, alle Sinne
ausschließlich auf den eigenen Partner fokussieren zu können,
ist echt ein Liebeskünstler oder taub. Man ist außerdem von den
anderen abhängig. Gemeinsam mit der Frage, wer anfängt und wie
denn das Furioso abgestimmt werden soll, eine eher
unwahrscheinlich zum Erfolg führende Methode.
Variante 5 – Einfach so
Erfordert einen gewissen akustischen Exhibitionismus, fördert
aber durchaus die Phantasie der anderen und kann bei diesen
unter Umständen zu Variante 4
führen. Bis jetzt die Methode mit den besten Erfolgsaussichten
und dem höchsten Wohlfühlfaktor. Verständnisvolles Lächeln zum
Frühstück, maximal ein schmutziges, wenn auch neidisches
Grinsen.
Variante 6 – Mit den anderen
Nach Überdenken der eigenen egoautistisch-dualen
Monogamiefixiertheit und ein paar psychologischen Vorübungen,
gepaart mit alkoholhältigen einheimischen Psychopharmaka eine
Variante, die gesundheitsschädliches Flachatmen, belastende
Heimlichtuerei, sowie schmerzende Enthaltsamkeit hintanhält.
Eine Light-Version kann als optisch-exhibitionistische
Parallelmethode ähnlich Variante 5
praktiziert werden.
An der Idealvariante viel Freude und davor am
Trachten danach
wünscht der Hochzeitsreisende!
Frohe Weihnachten wünschen
Christa, Thomas, Anna, Moriz, Matteo, Popeye und Freundin!
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