18.02.05
Törn 5
- von der
Landratte zum Seebären
Nach dem einwöchigen Schnuppersegeln vor 2
Jahren in Venezuela kamen Martha und Fritz dieses Jahr für den
klassischen 14-tägigen Törn von St. Lucia nach Grenada.
Sozusagen auf den Geschmack gekommen.
Als Einstimmung verbrachten die beiden
Silvester und ein paar Tage rundherum in Kuba – aber das ist
eine andere Geschichte.
Wir lagen zu ihrem Empfang in der Rodney
Bay Marina, waren also praktisch ein 4 Sterne Hotel – das
Überseegepäck war mir nichts, dir nichts verstaut und
verschwunden.
Kleinere lang anhaltende Regenschauer
hielten uns die kommenden Tage nicht ab im vorgesehenen Programm
weiterzumachen: Ausflug nach Trois Islets, Marigot Bay samt
"The Shack" u.a.m,…
Schließlich ein frühmorgendlicher Start,
vorbei an den Pitons, Richtung St. Vincent. Ein langer Segeltag
endete in der Wallilabou Bay (Fluch der Karibik) wo Fritz und
ich es uns nicht verkneifen konnten trotz strömendem Regen noch
auf ein Bier in die Piratenbar zu fahren.
Am nächsten Tag dann der kurze Schlag nach
Bequia. Die letzten paar Meilen mit ziemlich Wellen und 30 kn
Wind. Ein Foto, aufgenommen von außen kurz vor der Einfahrt in
die Admirality Bay, dokumentiert Martha und Fritz unter diesen
Umständen.
In Bequia folgt ein Ruhetag samt
Schaukelstuhl, Mac’s und natürlich Frangipani.
Tobago Keys: auch hier
bleiben wir einen Tag und zwei Nächte liegen, die erste Nacht
zu Fritzens Freude noch ziemlich unruhig, dann, nach einer
kleinen Ortsveränderung, fast wie einbetoniert – zur Freude der
anderen. Ebenfalls zur allgemeinen Freude tat auch das Wetter
wieder sein Bestes: Sonnenschein und Wind.
Clifton Harbour auf Union Island: Die Haie
der Haifischbar (AYC) sind weg. Offensichtlich befreit vom
Hurrikan Ivan. Hatte also auch sein Gutes.
Einklarieren in Hillsborough/Carriacou: der
Wind drehte, man glaubt es kaum, auf NW, mit gut 15 kn. Also
nichts wie weg und hinter Sandy Island ankern. Auch dieser Fleck
ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Keine einzige
(große)
Palme steht noch. Trotzdem – die Insel ist immer noch einen
Besuch wert.
Ein Tag in der Tyrell Bay mit Ausflug in
die Hauptstadt und abendlichem Langustenessen an Bord bereitete
uns auf den letzten Segeltag - 30 sm bis St. Georges – vor: der
Wind war wieder sehr nördlich, herrliches Wetter und endlich
der versprochene Fisch an der Angel, ein Thunfisch.
Grenada: Ankern in der Lagoon, Sundowner im
Jachtclub, Drinks im Nutmeg, eine Tour quer über die Insel zur
Schokoladefabrik und dann nach Grenville auf ein paar Caribs.
Dabei sind die von Hurrikan Ivan verursachten Zerstörungen
allgegenwärtig und kaum fassbar. Unvorstellbar, so ein Sturm.
Als Abschluss noch einen
Auszug aus einem Mail, dass wir ein paar Tage später, nach dem
Sailing Festival, erhielten:
"Für meine Begriffe sind wir auch heuer
nur geradeaus – wenn auch stürmisch – gesegelt. Würde gerne
schöne Wendemanöver und
Bojenumkurven erleben. Man kann schon süchtig werden.”
Dem ist nichts
hinzuzufügen.
Dieter
Trinidad, 18. Februar
2005 |