14.12.04
Törn 2
- oder der Kampf ums kalte Bier
Seit knapp einer Woche liegen wir in der Rodney Bay,
mittendrin im Rummel um
die ankommenden Yachten der ARC ("Atlantic Rallye for Cruisers",
ca. 230
Schiffe sind Ende November in Las Palmas, Cran Canaria,
gestartet und
beenden hier in St. Lucia ihre Atlantiküberquerung).
Hinter uns liegen schon fast 2 Monate auf der Rasmus - erst
arbeitsam und
schwitzend in Puerto la Cruz und Porlamar, anschließend segelnd
und schon
weniger schwitzend während unseres Törns hier herauf nach St.
Lucia.
Aber kurz der Reihe nach:
Planmäßig kommen wir am 16. Oktober abends am Schiff an, das
seit rund 5
Monaten in Puerto la Cruz hoch und trocken und wohlbehütet an
Land liegt.
Wie immer sind wir die ersten 2, 3 Tage von der Hitze fast
erschlagen, die
Mittagspausen ziehen sich endlos. Nichts desto trotz kommt das
Schiff nach 5
Tagen ins Wasser, für einige weitere Wartungsarbeiten bleiben
wir noch 2
Wochen in der Bahia Redonda, ehe es (bei Westwind!!) weiter geht
nach
Porlamar zum großen Einkaufen.
Als freudige Überraschung gesellt sich am 20. November, kurz
entschlossen
wie immer, noch Urs zu uns.
Als roter Faden durch diesen Törn zieht sich der Kampf mit dem
Kühlschrank, an dem Urs tapfer und mit Hingabe teilnahm.
Chilenischer
Rotwein wird ihm sicher dabei geholfen haben.
Gemeinsam mit Claudi und Dietmar auf der "Tandem" machen wir uns
dann auf
Richtung Nordosten - mit Zwischenstopp auf den Los Frailes, den
Los
Testigos, Grenada und St. Vincent. Wir fangen Fisch, essen
Langusten (vor
Claudi ist unter Wasser nichts Essbares sicher), lassen die
Sonne unter- und
es uns gut gehen.
Der Wind bleibt leicht, bei der Überfahrt nach Grenada hat's
Vollmond...
Grenada nach dem Hurrikan Ivan: wir waren auf einiges gefasst,
haben viel darüber gehört, aber mit eigenen Augen zu sehen ist dann doch
was anderes.
Drei Monate danach funktioniert das Leben wieder fast normal, es
gibt jedoch
keine Stelle der Insel, wo von der Zerstörung nichts zu
bemerken wäre.
Wir beendeten den Törn schließlich am 8.12.04 hier in St. Lucia.
Urs musste
wieder zurück in die verschneite Schweiz - und wir müssen
endgültig unseren Kuehli
in Schwung bringen. Nach 6 Stunden Arbeit war es dann auch
soweit - als hätte uns dieses Ding die vergangenen 4 Wochen nicht
täglich
von Neuem geärgert.
Dieter
St. Lucia, am 14. Dezember 04
PS. Manchen mag es interessieren: soeben motorlt die "Brigantia",
das
Flagschiff der GfS, an und vorbei, sie kamen vor 3 Tagen
ebenfalls mit der
ARC über den Atlantik (als 50 Überquerung der GfS).
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