Segeln in der Karibik
 
SWAN 43

Rasmus

 

 > News > Törnbericht > Kühlschrank

14.12.04

Törn 2 - oder der Kampf ums kalte Bier

Seit knapp einer Woche liegen wir in der Rodney Bay, mittendrin im Rummel um die ankommenden Yachten der ARC ("Atlantic Rallye for Cruisers", ca. 230 Schiffe sind Ende November in Las Palmas, Cran Canaria, gestartet und beenden hier in St. Lucia ihre Atlantiküberquerung).

Hinter uns liegen schon fast 2 Monate auf der Rasmus - erst arbeitsam und schwitzend in Puerto la Cruz und Porlamar, anschließend segelnd und schon weniger schwitzend während unseres Törns hier herauf nach St. Lucia.

Aber kurz der Reihe nach:
Planmäßig kommen wir am 16. Oktober abends am Schiff an, das seit rund 5 Monaten in Puerto la Cruz hoch und trocken und wohlbehütet an Land liegt.

Wie immer sind wir die ersten 2, 3 Tage von der Hitze fast erschlagen, die Mittagspausen ziehen sich endlos. Nichts desto trotz kommt das Schiff nach 5 Tagen ins Wasser, für einige weitere Wartungsarbeiten bleiben wir noch 2 Wochen in der Bahia Redonda, ehe es (bei Westwind!!) weiter geht nach Porlamar zum großen Einkaufen.

Als freudige Überraschung gesellt sich am 20. November, kurz entschlossen wie immer, noch Urs zu uns.

Als roter Faden durch diesen Törn zieht sich der Kampf mit dem Kühlschrank, an dem Urs tapfer und mit Hingabe teilnahm. Chilenischer Rotwein wird ihm sicher dabei geholfen haben.

Gemeinsam mit Claudi und Dietmar auf der "Tandem" machen wir uns dann auf Richtung Nordosten - mit Zwischenstopp auf den Los Frailes, den Los Testigos, Grenada und St. Vincent. Wir fangen Fisch, essen Langusten (vor Claudi ist unter Wasser nichts Essbares sicher), lassen die Sonne unter- und es uns gut gehen.

Der Wind bleibt leicht, bei der Überfahrt nach Grenada hat's Vollmond...

Grenada nach dem Hurrikan Ivan: wir waren auf einiges gefasst, haben viel darüber gehört, aber mit eigenen Augen zu sehen ist dann doch was anderes. Drei Monate danach funktioniert das Leben wieder fast normal, es gibt jedoch keine Stelle der Insel, wo von der Zerstörung nichts zu bemerken wäre.

Wir beendeten den Törn schließlich am 8.12.04 hier in St. Lucia. Urs musste wieder zurück in die verschneite Schweiz - und wir müssen endgültig unseren Kuehli in Schwung bringen. Nach 6 Stunden Arbeit war es dann auch soweit - als hätte uns dieses Ding die vergangenen 4 Wochen nicht täglich von Neuem geärgert.

Dieter
St. Lucia, am 14. Dezember 04

PS. Manchen mag es interessieren: soeben motorlt die "Brigantia", das Flagschiff der GfS, an und vorbei, sie kamen vor 3 Tagen ebenfalls mit der ARC über den Atlantik (als 50 Überquerung der GfS).