Segeln in der Karibik
 
SWAN 43

Rasmus

 

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17.02.10

Törn 4 - Action

Ein Jahr ist vergangen, es ist wieder soweit, das Grenada Sailing Festival steht vor der Türe!

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, das neue Großsegel soll noch vor der Regatta fertig werden, die Rasmus leistet sich einen neuen, am Mast befestigten Spibaum (nicht um einen Spi zu fahren sondern, hört ihr Tapferen, die ihr Euch in den letzten Jahren beim „händischen“ Ausbaumen blaue Flecken und Muskelkater geholt habt: um die Genua damit auf Vorwindkursen ausbaumen zu können…) und der weibliche Teil der Mannschaft trudelt ein.

Zuerst kommt Sabine aus Kanada, die früher in Deutschland gelebt hat und die Seppi und Dieter in ihrer aktiven Regattazeit während einer regnerischen Kieler Woche kennengelernt haben. Das ist auch schon eine Weile her…, aber die beiden erkennen sich auf Anhieb wieder und Sabine findet, dass Dieter „immer noch ein schräger Typ ist, nur mittlerweile schon ein bisschen grau“. (Abstreiten hilft nicht, ich habe dieses Zitat mit Vergnügen sofort notiert!).

Und dann kommen Dieters Schwester Sabine, die schon fix zum Sailing Festival dazugehört, und die „Girls“, Anna, die vor 4 Jahren ihren 18. Geburtstag auf der Rasmus gefeiert hat und ihre Freundin Helen, die erst einmal, am Bodensee segeln war, und sich beeindruckend schnell an das Leben auf der Rasmus gewöhnt.

Ja, ihr habt richtig mitgezählt – für eine Woche ist Dieter der (beneidenswerte?!) Hahn im Korb mit fünf (5!) Frauen. Kommentare sind da jetzt nicht unbedingt notwendig.

Zwei Tage vor der Regatta kommt Thomas nicht als mentale Unterstützung für Dieter sondern als Kraft an der Winsch und (da uns Urs dieses Jahr schändlich im Stich gelassen hat!) für´s Kurbeln an der zweiten Winsch ein kanadischer Freund, Scott, dessen Schiff zu dieser Zeit ohne Kiel und Mast in der Werft liegt.

Und dann, am Tag vor der Regatta kommt Marti, ein Kameramann von MPC-Production, die eine Serie über Regatten in der Karibik drehen. Dieter wird mit einem Mikrofon verkabelt und es geht los – zum ersten gemeinsamen Segeltag mit neuem Groß, neuem Spibaum, kanadischem Kameramann, fünf Frauen und zwei Mann Crew. Uns, der Crew, hat´s großen Spaß gemacht, aber ich glaube für Dieter war´s gar nicht so leicht uns alle unter einen Hut zu bekommen, in Deutsch und Englisch, Anfänger und Fortgeschrittene und mittendrin Marti, mit seiner Kamera… Action!

Also, was wollt Ihr sonst noch wissen?

Dass die Spitrompete (der Teil mit dem der Spibaum am Mast befestigt ist) schon beim ersten Training (unbelastet!) gebrochen ist und die Hilfsmittel, die wir dann während der Regatta anfänglich zum „händischen“ Ausbaumen verwendet haben wohl wegen dem starken Wind in´s Wasser gefallen (Achterabweiser) und gebrochen (Bootshacken) sind?

Dass wir die erste Wettfahrt nicht beenden konnten, weil der Block von der Großschot gebrochen ist?

Dass wir neben starkem Wind, Wellen, Konzentration und teilweise sehr langen Segeltagen auch viel Spaß hatten?

Dass sich die Girls nicht nur beim Segeln toll gehalten haben sondern auch bei sämtlichen Partys der absolute Hit waren?

Dass Dieter beim Persuit Race trotz kurz vor der Ziellinie eingerissener Genua unbeirrt und konzentriert weitergefahren ist und wir mit 1 Sekunde Abstand auf den dritten, zweite geworden sind?

Dass CPM-Production nach Durchsicht der ersten Bänder gefragt hat ob ihr Kameramann Marti an allen Regattatagen mit uns segeln könnte?

Dass wir uns im Gegenzug so sehr an Marti, seine Kamera, seine bedachte aber doch leutselige Art, seine (wirklich!) sehr eigenen Essgewohnheiten gewöhnt haben und er ganz selbstverständlich Teil der Rasmus-Crew wurde?

Dass Dieter mit einem nicht geplanten aber, durch eine etwas länger dauernde Reffaktion, notwendig gewordenen Steuerbordstart einen Teil der teilnehmenden Schiffe in Angst und Schrecken versetzt hat, von dem anderen Teil aber das eine oder andere Schmunzeln und Anerkennung geerntet hat?

Dass wir insgesamt fünfte geworden sind – nicht wirklich zufriedenstellend für Dieter, aber gut genug für den Rest der Crew, vor allem wenn man bedenkt, dass alle vor uns platzierten Schiffe eigentlich verkappte (spilose) Racer waren?

Und dann war alles viel zu schnell vorbei. Marit ist schon am Tag nach der Regatta, ganz zeitig in der Früh nach Canada geflogen, Thomas am selben Abend ins kalte England zurückgekehrt, Scott hat sich wieder in sein Arbeitsgewand geworfen und 2 Wochen später war sein Schiff zusammengestellt und im Wasser, Sabine und die Girls haben noch einen ruhigen Tag am Schiff verbracht, mussten dann aber auch den Heimflug antreten und die kanadische Sabine ist noch bis zum Wochenende bei uns geblieben. Und dann war´s plötzlich ruhig und leer auf der Rasmus!

Uns hat´s großen Spaß gemacht mit Euch und wir hoffen sehr, dass wir Euch einzeln oder als Gruppe, zum Sailingfestival oder einfach „nur so“ zum Segeln bald wieder auf der Rasmus haben!

> live dabei
An der heurigen Regatta teilnehmen, einfach zurücklehnen und fast eine Stunde ganz nah am Regattageschehen:
http://watch.cmjprod.ca/regatta113.html

Barbara
17. März 2010, Marigot Bay, St. Lucia
 

Fotos:

Grenada Sailing Festival 2010

Grenada Sailing Festival 2010