28.12.09
Törn 1
- zu Wasser und an Land
Also eines muss man uns
neidlos zugestehen, bei diesem Törn mit Lisa und Hans haben wir
so ziemlich alles untergebracht was so zum Segeln in der Karibik
dazugehört!
Und eines muss man Lisa und
Hans neidlos zugestehen, sie haben nicht nur überall mitgemacht
sondern sofort mit angepackt und das mit soviel
„seglerischem Gefühl“, dass wir
immer wieder vergessen haben, dass die beiden ja zum ersten Mal
auf einem Schiff sind!
Aber nun genug der
Loblieder, zu den Fakten:
Manchmal ist es besser im Hafen zu bleiben,
Segeln bei Regen und Wind
In dieser Form schon ein Klassiker. Alles ist fertig zum
Abfahren, der Himmel wird grau und grauer, was tun? Wir warten
ein bissl. Regen. Es reist ein bissl auf, ein paar blaue Flecken
zeigen sich am Himmel. Anker rauf und los geht! Großsegel,
Vorsegel – flott segeln wir dahin. Aber nicht flott genug um den
dunklen Wolken zu entkommen, von blauen Flecken am Himmel ist
keine rede mehr …
Der Wind wird mehr, Groß
reffen, nein doch gleich weg. Es schüttet. Der Regen bügelt die
Wellen gerade, der Wind wird weniger, zu wenig. Groß wieder
rauf. Aber nicht für lange, weil der Wind nimmt wieder zu, die
Wellen werden wieder größer – wir segeln hoch am Wind, kein
angenehmer Kurs. Es schüttet immer noch. Alles ist nass. Und
kalt. Und erst 1/3 der Strecke. Der Wind nimmt noch zu, wir
holen das Groß herunter und drehen um.
Es regnet immer noch,
aber…. Langer Rede kurzer Sinn, 20 Minuten nachdem wir wieder
geankert haben wird der Himmel endgültig und ganz blau!
Von Margarita in
die Grenadinen,
so schön kann Segeln sein
Wunderbar blauer Himmel, weiße Schäfchenwolken, mit gut 15 kn
genau richtig viel Wind. Die Rasmus hat ihren Spaß, wir unsere
Freude. In Stunden- und Tagesetappen, geht es flott und ohne
nennenswerte Wellen gegenan – Bilderbuchsegeln! Was gibt´s da
sonst noch zu sagen…?
Das Ziel kommt und
kommt nicht näher,
gegen den Strom, auf der Kreuz
Am Vormittag segeln wir in den Los Testigos weg, wir kommen gut
voran. Der Abend kommt, es ist ein bissl mehr als halber Mond,
eine helle Nacht liegt vor uns. Schön ist die Nacht, Wind und
Wellen, wie man es sich wünscht, der Regen erwischt uns nur ein
Mal (oder waren es zwei Mal?!) Auf
jeden Fall war es nie während meiner Wache – Dieter und Hans
hat´s erwischt…
Wir kommen immer noch gut
voran, aber leider nicht in die richtige Richtung – der Strom
versetzt uns erbarmungslos.
Der Mond geht unter, die
Sonne auf. Um 9 Uhr sehen wir Grenada das erste Mal im Dunst der
Wolken. Ab jetzt wird´s ein bissl mühsam. Die Sonne frisst
nämlich nicht nur die Wolken auf, sondern irgendwie auch den
Wind. Nicht allen, aber der, der bleibt, dreht – natürlich, in
die verkehrte Richtung. Es geht nichts mehr weiter, von irgendwo
erreicht uns ein unangenehmer Schwell. Wellen und kein Wind!
Motor an; es kommt wieder ein bissl ein Wind; Motor aus; usw…
Zu Mittag scheinen wir den
Insel um nichts näher gekommen zu sein. Eine Geduldsübung – wo
ist die schöne Nacht!
Irgendwann haben´s wir
geschafft, wir sind so nah an der Insel, dass wir ihren Schutz
spüren, der Schwell lässt nach… Und dann, kurz nach dem
Dunkelwerden ankern wir ENDLICH an der Grand Anse, vor St.
George´s.
Über und unter
Wasser,
die Fische
Immer wieder ist es etwas besonderes – das Schnorcheln in den
Los Testigos. Direkt am Ankerplatz, im geschützten ruhigen
Wasser tummelt sich eine beachtliche Auswahl an karibischen
Rifffischen. Bunt und unterhaltsam! Die riesige Qualle, die Hans
(aber nur Hans!) gesehen hat,
erwähne ich wohl besser nicht…?!
Dinghiausflüge zum Riff vor
Petit St. Vincent. Ganz so ruhig ist es da nicht mehr, man spürt
die Strömung und die Wellen, die über das Riff kommen. Aber die
Unterwasserwelt sind die Mühen wert – die Ausdauer und das
Interesse von Lisa und Hans wird durch einen Rochen belohnt…!
Aber auch: 2 Makrelen, 2
Thunfische und eine Dorade. Zuerst an der Angel, dann in der
Pfanne! Hans erweist sich als hervorragender Fischkoch und
entgegen anders lautender Gerüchte hat er mittlerweile sicher
auch in Wien schon Fisch…., für Lisa.
Auf der anderen
Seite,
an Land
Wir haben ALLE! Forts Margaritas besichtigt, sind im Schatten
eines Lokals gesessen und haben das samstägliche Treiben am
Strand beobachtet, wir haben lebende Muscheln gesammelt und
diese dann genüsslich verspeist (später,
am Schiff natürlich und gekocht!).
Einsamkeit auf den Testigos
über die Düne, am dahinter liegenden Strand, Trubel beim
Strandeln in St. Georges, der Markt, die Kreuzfahrer, Ausruhen
bei einem Roti in der Grand Anse. Und immer wieder Busfahren,
mit allem was dazu gehört. Der Grand Etang und die Seven Sister
Falls – leider an einem eher (?!)
regnerischen Tag,… Das eine und andere Bier in der kleinen Bar
beim Fähranleger in Carriacou, ein Nachmittag auf der Columbus
mit flambierten Palatschinken von Heimo, Happy Hour an der Tiki
Bar, im Big Fish und nicht zu vergessen eine romantische Nacht
auf der Rasmus während der Vollmond und die Sterne…
Es wäre nicht ich,
wenn nicht auch
Aqua Jogging auf dem Programm gestanden wäre. Es wäre nicht
Lisa, wenn ihr das nicht mit ebenso viel Spaß gemacht hätte wie
mir. Es wären nicht Hans und Dieter, wenn sie nicht gelacht
hätten über uns!
Aber Hans hat nicht NUR
gelacht über uns – er hat uns auch gefilmt. UNTER WASSER! Und
dann, beim Anschauen des Films haben wir ALLE gelacht!
Genug, genug. Jeder Urlaub
hat leider einmal ein Ende und so auch dieser Törnbericht… Liebe
Lisa, lieber Hans, wir hoffen, dass Ihr ein bisschen was von der
karibischen Wärme ins vorweihnachtliche Wien habt mitnehmen
können und freuen uns auf ein Wiedersehen!
(Dieter freut sich, glaube ich, besonders auf´s angekündigte
Gulasch mit Knödel – weil ihr wisst ja, hier in der Karibik…)
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