Segeln in der Karibik
 
SWAN 43

Rasmus

 

 > News > Törnbericht > zu Wasser und an Land

28.12.09

Törn 1 - zu Wasser und an Land

Also eines muss man uns neidlos zugestehen, bei diesem Törn mit Lisa und Hans haben wir so ziemlich alles untergebracht was so zum Segeln in der Karibik dazugehört!

Und eines muss man Lisa und Hans neidlos zugestehen, sie haben nicht nur überall mitgemacht sondern sofort mit angepackt und das mit soviel „seglerischem Gefühl“, dass wir immer wieder vergessen haben, dass die beiden ja zum ersten Mal auf einem Schiff sind!

Aber nun genug der Loblieder, zu den Fakten:

Manchmal ist es besser im Hafen zu bleiben,
Segeln bei Regen und Wind

In dieser Form schon ein Klassiker. Alles ist fertig zum Abfahren, der Himmel wird grau und grauer, was tun? Wir warten ein bissl. Regen. Es reist ein bissl auf, ein paar blaue Flecken zeigen sich am Himmel. Anker rauf und los geht! Großsegel, Vorsegel – flott segeln wir dahin. Aber nicht flott genug um den dunklen Wolken zu entkommen, von blauen Flecken am Himmel ist keine rede mehr …

Der Wind wird mehr, Groß reffen, nein doch gleich weg. Es schüttet. Der Regen bügelt die Wellen gerade, der Wind wird weniger, zu wenig. Groß wieder rauf. Aber nicht für lange, weil der Wind nimmt wieder zu, die Wellen werden wieder größer – wir segeln hoch am Wind, kein angenehmer Kurs. Es schüttet immer noch. Alles ist nass. Und kalt. Und erst 1/3 der Strecke. Der Wind nimmt noch zu, wir holen das Groß herunter und drehen um.

Es regnet immer noch, aber…. Langer Rede kurzer Sinn, 20 Minuten nachdem wir wieder geankert haben wird der Himmel endgültig und ganz blau!

Von Margarita in die Grenadinen,
so schön kann Segeln sein

Wunderbar blauer Himmel, weiße Schäfchenwolken, mit gut 15 kn genau richtig viel Wind. Die Rasmus hat ihren Spaß, wir unsere Freude. In Stunden- und Tagesetappen, geht es flott und ohne nennenswerte Wellen gegenan – Bilderbuchsegeln! Was gibt´s da sonst noch zu sagen…?

Das Ziel kommt und kommt nicht näher,
gegen den Strom, auf der Kreuz

Am Vormittag segeln wir in den Los Testigos weg, wir kommen gut voran. Der Abend kommt, es ist ein bissl mehr als halber Mond, eine helle Nacht liegt vor uns. Schön ist die Nacht, Wind und Wellen, wie man es sich wünscht, der Regen erwischt uns nur ein Mal (oder waren es zwei Mal?!) Auf jeden Fall war es nie während meiner Wache – Dieter und Hans hat´s erwischt…

Wir kommen immer noch gut voran, aber leider nicht in die richtige Richtung – der Strom versetzt uns erbarmungslos.

Der Mond geht unter, die Sonne auf. Um 9 Uhr sehen wir Grenada das erste Mal im Dunst der Wolken. Ab jetzt wird´s ein bissl mühsam. Die Sonne frisst nämlich nicht nur die Wolken auf, sondern irgendwie auch den Wind. Nicht allen, aber der, der bleibt, dreht – natürlich, in die verkehrte Richtung. Es geht nichts mehr weiter, von irgendwo erreicht uns ein unangenehmer Schwell. Wellen und kein Wind! Motor an; es kommt wieder ein bissl ein Wind; Motor aus; usw…

Zu Mittag scheinen wir den Insel um nichts näher gekommen zu sein. Eine Geduldsübung – wo ist die schöne Nacht!

Irgendwann haben´s wir geschafft, wir sind so nah an der Insel, dass wir ihren Schutz spüren, der Schwell lässt nach… Und dann, kurz nach dem Dunkelwerden ankern wir ENDLICH an der Grand Anse, vor St. George´s.

Über und unter Wasser,
die Fische

Immer wieder ist es etwas besonderes – das Schnorcheln in den Los Testigos. Direkt am Ankerplatz, im geschützten ruhigen Wasser tummelt sich eine beachtliche Auswahl an karibischen Rifffischen. Bunt und unterhaltsam! Die riesige Qualle, die Hans (aber nur Hans!) gesehen hat, erwähne ich wohl besser nicht…?!

Dinghiausflüge zum Riff vor Petit St. Vincent. Ganz so ruhig ist es da nicht mehr, man spürt die Strömung und die Wellen, die über das Riff kommen. Aber die Unterwasserwelt sind die Mühen wert – die Ausdauer und das Interesse von Lisa und Hans wird durch einen Rochen belohnt…!

Aber auch: 2 Makrelen, 2 Thunfische und eine Dorade. Zuerst an der Angel, dann in der Pfanne! Hans erweist sich als hervorragender Fischkoch und entgegen anders lautender Gerüchte hat er mittlerweile sicher auch in Wien schon Fisch…., für Lisa.

Auf der anderen Seite,
an Land

Wir haben ALLE! Forts Margaritas besichtigt, sind im Schatten eines Lokals gesessen und haben das samstägliche Treiben am Strand beobachtet, wir haben lebende Muscheln gesammelt und diese dann genüsslich verspeist (später, am Schiff natürlich und gekocht!).

Einsamkeit auf den Testigos über die Düne, am dahinter liegenden Strand, Trubel beim Strandeln in St. Georges, der Markt, die Kreuzfahrer, Ausruhen bei einem Roti in der Grand Anse. Und immer wieder Busfahren, mit allem was dazu gehört. Der Grand Etang und die Seven Sister Falls – leider an einem eher (?!) regnerischen Tag,… Das eine und andere Bier in der kleinen Bar beim Fähranleger in Carriacou, ein Nachmittag auf der Columbus mit flambierten Palatschinken von Heimo, Happy Hour an der Tiki Bar, im Big Fish und nicht zu vergessen eine romantische Nacht auf der Rasmus während der Vollmond und die Sterne…

Es wäre nicht ich,
wenn nicht auch

Aqua Jogging auf dem Programm gestanden wäre. Es wäre nicht Lisa, wenn ihr das nicht mit ebenso viel Spaß gemacht hätte wie mir. Es wären nicht Hans und Dieter, wenn sie nicht gelacht hätten über uns!

Aber Hans hat nicht NUR gelacht über uns – er hat uns auch gefilmt. UNTER WASSER! Und dann, beim Anschauen des Films haben wir ALLE gelacht!

Genug, genug. Jeder Urlaub hat leider einmal ein Ende und so auch dieser Törnbericht… Liebe Lisa, lieber Hans, wir hoffen, dass Ihr ein bisschen was von der karibischen Wärme ins vorweihnachtliche Wien habt mitnehmen können und freuen uns auf ein Wiedersehen! (Dieter freut sich, glaube ich, besonders auf´s angekündigte Gulasch mit Knödel – weil ihr wisst ja, hier in der Karibik…)
 

Fotos:

Arbeit

Sauwetter

Testigos

Muscheln

Muscheln

Filet

Fort

Verlies