23.12.05
Törn 2
- Wieder auf dem Wasser
Dass Ariane und Mathias uns einmal besuchen kommen - davon haben
wir ja öfters geredet und das eigentlich schon seit Jahren.
Genau gesagt, seit dem Jahr, in dem Mathias "die
Schnauze endgültig voll hatte", das Chartern sowie die
Karibik sein ließ und das dazugehörige Schiff, die Shiva,
verkaufte.
Aber so ganz richtig daran geglaubt habe ich nie - von einer
beeindruckend großen 50 Fuß Beneteau bei der Rollgross und
Rollgenua aus dem schattigen Cockpit gesetzt werden auf die,
wohlwollend formuliert, klassische Rasmus, bei der
ausschließlich das Sonnensegel (ein)gerollt wird?
Wider alle Unkenrufe, sie kamen! Zu einem wunderschönen Törn von
Puerto la Cruz via die Arapos und Mochima nach Porlamar und
weiter, weiter wieder in die Abgeschiedenheit, auf die Frailes
und Los Testigos.
Mathias kam, um auf dem Wasser zu sein und nichts zu tun -
Ariane auch, um noch mehr übers Segeln zu erfahren. Eigentlich
eine gute Kombination, wenn sich Mathias und Dieter nicht
manchmal (bitte zu beachten, ich schreibe
MANCHMAL) im nicht erklären übertroffen hätten!
Ich glaube, Ariane hat den nicht vorhandenen Autopiloten ebenso
wenig
vermisst wie ich - das Schiff durch´s Steuer kennen zu lernen,
da muss jetzt Humphrey Bogart herhalten "Ich
glaube, das ist der Beginn einer
wundervollen..."
Auch die Arbeit am Vordeck hat sichtbar Spaß gemacht und ging
bald locker von der Hand - obwohl wir natürlich ohne die
durchaus wichtigen Kommentare aus dem Cockpit nie soweit
gekommen wären... (Dabei fällt mir ein,
dass Dieter uns noch ein Ankermanöver unter Segel schuldig
ist...!)
Aber es ging ja nicht nur ums Segen.
Wir wissen jetzt wieder, dass das Licht zum Schnorcheln nach
16:00 Uhr nicht mehr das allerbeste ist, herumliegende Bücher
bei Lage und Wind über Bord gehen können und Plastikkübel nicht
ewig halten. In die Versuchsreihe "ein offener
Kontaktlinsenbehälter fällt bei stärkeren Schiffsbewegungen
weder herunter noch die Kontaktlinsen heraus", habe ich mich
ganz unnötiger Weise eingemischt. So sind die Frauen, tut mir
leid!
Außerdem haben wir einen 1,08 m langen Wahoo nicht nur gefangen
sondern auch aufgegessen...! Ich muss aber gestehen, dass ich
den Fisch ab dem Abend des dritten Tages versucht habe zu
"verkleiden": bereite Fisch so zu, dass Du beim Essen glaubst es
sei anderes "Fleisch".
Lange Zeit habe ich mit meinen ziemlich sonnenverbrannten
Oberschenkel den wer-schmiert-verliert-Contest angeführt. Wurde
aber, glaube ich, nach einem Tag am Strand hinter der Sanddüne
auf den Testigos von ebenfalls ganz schön roten Oberschenkeln
und einem heute-Abend-ist-es-aber-heiss-Rücken abgelöst. Es lebe
die Aloe Vera Pflanze!
So gesehen war´s gar nicht so schlecht, dass wir
wirklich-ganz-untypisch-für-Venezuela im Dezember den einen oder
anderen Regentag hatten... Jetzt aber zeigt sich das Wetter
wieder von seiner besten Seite: kobaltblauer Himmel,
Passatbewölkung. Schön, dass Ariane und Mathias davon noch was
haben - sie lassen ihren Urlaub nahe der Playa del Aqua im
Nordosten Margaritas ausklingen. Und wir hoffen, dass sie getreu
ihrer Ankündigung, den einen oder anderen Moment dazu verwenden
um über ein Wiederkommen nachzudenken...!
Barbara
Porlamar, Margarita, am 14. Dezember 2005
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