09.04.14
Törn 3
- Sailing Week 2014
Dieses Jahr besuchte uns
nach langer Abwesenheit wieder einmal Thomas, gemeinsam mit
seiner Tochter Anna. Und weil er schon vor 12 Jahren die Zeit am
Schiff so treffend beschrieb (siehe die diesbezüglichen
Törnberichte im Archiv 2002: „Hochzeitsreise“), erklärte er sich
einverstanden, auch über diese 14 Tage zu räsonieren. Viel
Vergnügen dabei!
Dieter
Prickly Bay, 03.04.2014
27.02.2014
Racetörn – Grenada Sailing Week 2014
23.1.2014
–
6.2.2014
Der 5. Platz
bei halbiertem Teilnehmerfeld ist nicht nur olympisch nicht
verwertbar, sondern das schlechteste Ergebnis seit Beginn der
Aufzeichnungen am Schiff.
Warum das so war, wird nie
restlos geklärt werden, es kann nicht an der an Land gelagerten
Ankerkette gelegen haben, es muss eine ebensolche von zwingenden
Umständen gewesen sein, metaphysisch und unerklärlich
entgegenwirkend. Eventuell waren auch die crewinternen
Schnittstellen zwischen Theoretikern, Praktikern und
Ahnungslosen noch nicht perfektioniert.
Die Kommunikation darüber
wird mit Verweis auf „Talk to me“ vermieden.
Die Beachdays waren ob der
Trainingseinheiten und der Raceday- and Nights etwas spärlich,
immerhin war der Törn als Sportveranstaltung deklariert – nur so
war eine fast 2-wöchige Freistellung von der Schule für unsere
Kadettin möglich, alle anderen haben Urlaubsanspruch.
Mit Blasen an den Händen
werden Fotos von glücklich dreinschauenden Bordfrauen betrachtet
– also war der Racetörn schön – und harrt lediglich der
Verbesserung des oben angeführten Ergebnisses.
Anna und Thomas
11.02.2014
Racetörn – Grenada Sailing Week 2014
Talk am Schiff –
eine Analogie zu
http://www.rasmus.at/a1/b1/c6/br_021219.htm
Auszug aus dem
Reisetagebuch eines Smalltalkmasters
„Talk to me“
– Kommunikation
zur See
Die Frage, ob die Crew und ihre
Zusammensetzung eher zur Auseinandersetzung per se oder mit dem
jeweiligen Thema neigt, ist im Vorfeld ungeklärt.
Dieser ungeklärte Fall erzeugt entweder eine
spannende oder eine luvwantenartige Kommunikation, die
Schiffssituation zwingt zum Umgang mit der jeweils zutreffenden.
Erstere führt unweigerlich zu
Varianten 1a oder 1b der
unten dargestellten Szenarien, letztere eröffnet doch ein
breiteres Spektrum an Möglichkeiten, sich mitzuteilen:
Variante 1a –
Ununterbrochen
Weit verbreitetes Phänomen. Ähnlich
der Zeitumstellung muss die meist druckgeladene Arbeits- und
Alltagskommunikation nach schnellem Flug langsam entspannt und
an den weiten, schaukelnden Horizont angepasst werden – wie beim
Kelomat und den Erdäpfeln führt zu schneller Druckabbau zum
Zerplatzen von Sprechblasen. Deshalb das mitgebrachte Alte noch
warm servieren und das gegebenenfalls vor Ort neu Erkannte in
vorsichtiger Annäherung an Variante
1b kommunizieren. Typabhängig funktioniert auch
phasenweises Schweigen mit Substanz, am besten mit Rum.
Variante
1b – Anlassorientiert
Annäherung an Variante
1a, allerdings ohne 100%-iger Ausschöpfung der
Sprechzeit. Harmonische Interaktion von an limitierter
Kommunikation Interessierten. Landflucht ist ein Fremdwort.
Variante
2 – Von hinten nach vorne
Meist der physischen Umsetzung
harrende Vorschläge, das Schiff möglichst schnell vorwärts zu
treiben. Die freundlichen Formulierungen verleiten zur
Interpretation und etwas windiger Ausführung, was, wenn ebenso,
das Schiff schnell langsam werden lässt.
Variante
3 – Von vorne nach hinten
Verständnisheischendes Aufzählen von
Hindernissen, Fährnissen und Seeungeheuern. Bejammern von
Terminologiedissonanzen und akustischer Impotenz der
Innenohrknochen.
Aufbäumen statt ausbaumen.
Variante
4 – Von oben herab
Geht auch nach hinten los.
Flachwasserbasierte Vorschläge für die Mondlandung. Etwas aus
der Balance geratene Theorien schleichen sich durch die Reihen
der Unverständigen, bis sie auf das taube Ohr stoßen.
Variante
5 – Gegen den Wind
Mangels Rezeption der Lautmalerei
sowohl dem Vortrieb als auch dem Auftrieb des Künstlers
abträglich. Legalisierung der Befehlsverweigerung.
Wer sind überhaupt die Rezeptionisten? Hotelangestellte,
In-den-Wind-Reimer, Schotendichter, Steuersünder,
Ballastarchitekten, In-die-Wellen-Brecher, Kochende? Tipp:
Nicht wincheln, deutlich sprechen!
Variante
6a – Gleichzeitig gegensätzlich
Landläufig und seetauglich als Auseinandersetzung
klassifiziert. Entweder konstruktiv oder aber konsekutiv zu
Variante > 6b führend
Variante
6b – Gleichzeitig aneinander vorbei
Ähnlich 6a mit einem Schuss Ignoranz,
basierend auf luvwantenartigen Kommunikationskanälen.
Variante
7 – Abwechselnd
Gibt der im besten Fall zustimmenden
Antwort ausreichend Raum und wird gemeinhin als kultiviertes
Gespräch empfunden. Läuft Gefahr, etwas steif zu wirken und kann
durch die Zugabe von Rumpunsch in ein flüssiges Gespräch mit
vielen Anknüpfungspunkten übergeführt werden. Richtig dosiert
endet die Kommunikation in überbordender Stimmung und nicht mit
einem Wortfetzen.
Viel Freude am Mixen der Idealvariante und
davor am Üben dafür wünscht der
Smalltalker!
Seminartipps, damit weder die
Stimmung noch sonst was überkocht, geschweige denn was anbrennt,
gibt´s mittlerweile gratis am Schiff.
Thomas
Hohenberg, 11.02.2014
Fotos: |
Crew Törn 3 |
Es gibt auch junge Menschen mit Bezug zur Rasmus |
Irres Gelächter beim Lesen der Regattaergebnisse |
1. grenadinische Schneeballschlacht |
Rum-hängen |
glückliche Frauen |
Unabhängig – Independence Day |
Achtung - Kinder werden hier nicht als Gefahr betrachtet |
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