Segeln in der Karibik
 
SWAN 43

Rasmus

 

 > News > Törnbericht > 3 Huppenkothen

11.03.12

Törn 4 - Mit drei Huppenkothens allein am Schiff

Da sich niemand von Euch hat aufraffen können die kurzfristig frei gewordenen Plätze zu nützen, um uns beim Grenada Sailing Festival tatkräftig zu unterstützen war´s nun so weit: ich war mit drei Huppenkothens allein am Schiff!

„Möge die Übung gelingen“, hab wahrscheinlich nicht nur ich mir gedacht, denn auch Sabine, Kurt und Dieter waren wohl in ihrer Kindheit das letzte Mal für so lange Zeit so intensiv zusammen…

Die ersten Tage sind mit gar nicht regattamäßigen Dingen vergangen. Denn nach einer langen, langen Wartezeit war endlich der neue Herd bei Budget Marine eingetroffen! Kurt und Dieter haben ihn sogleich abgeholt und müssen feststellen, dass er nicht nur wie bestellt größer ist als der alte (wir haben uns nämlich vom „European standard“ auf den „American standard“ vergrößert), sondern auch zu groß für die vorhandene Ausnehmung. Aber das bringt die beiden nur kurz aus dem Konzept, sehr schnell ist klar, was abgesägt und herausgestemmt werden muss um den notwendigen Platz zu schaffen. Gesagt getan, Ihr könnt Euch das sicher lebhaft vorstellen!

Sabine und ich machen uns da lieber „aus dem Staub“, gehen einkaufen und Wäsche waschen. Ersteres war gut, zweiteres etwas voreilig, denn die grauen Wolken hätten uns den kommenden Regen schon erahnen lassen sollen. Macht aber auch nichts, mit Geduld trocknet die Wäsche auch unter Deck und ein kleines Platzerl zum Lesen oder, um nach Kurts Anweisungen zu turnen, findet sich immer! Eine Art Hüttenatmosphäre macht sich breit…

Damit aber der nautische Aspekt nicht gänzlich in Vergessenheit gerät nützen die drei jede regenfreie Minute zu Trockentraining und Regattavorbereitung, wozu auch die Montage von zwei neuen Genauawinschen gehört. Harken, schwarz, klein, schnell. Und eine neue Großschot (danke Sabine!) samt Dreier!block, d.h. es müssen sich nicht mehr 3 Mann an die Schot hängen um sie dicht zu bekommen, ob das nicht langweilig wird?!

Nein, langweilig wird´s nicht bei der Regatta. Dafür sorgt zu allererst einmal das wirklich SEHR abwechslungsreiche Wetter und dann natürlich unsere ganz lieben und engagierten externen Mitsegler: Tom, der uns alle vier Tage treu bleibt und Johannes, der nach einem Regattatag schweren Herzens (sagt er zumindest!) an den Schreibtisch zurückkehrt.

Naja und dann sind da natürlich auch noch unsere Lieblingsfeinde: Bloody Mary und Apero, die wir dank dem doch meistens recht starken Wind ganz gut im Griff haben. Nicht im Griff haben wir leider die kleine J 24, die, da sie die einzige ihrer Klasse ist, bei uns mitsegelt...

„Die Hard“ ihr Name und wohl auch ein bisschen Programm! Unglaublich wie sich dieses Zwutschkerl durch Wind und Wellen kämpft, da kommt schon Bewunderung auf, die uns allerdings vergeht, als sie uns bei der letzten Wettfahrt mit viel Geschrei über die Startlinie drückt. Frühstart und damit müssen wir, gegen den startenden Strom, zurück an den Start und hinter dem Feld nochmals los. Das sind wir nun wirklich nicht gewohnt! Bei wenig Wind, da fahren uns die leichteren Schiff vor, das ist bitter aber so ist es halt, aber nach dem Start hinter allen her fahren, das ist wahrlich nicht unsere Art!

Ein bissl braucht Dieter schon um sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden (ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihm dieser Ausdruck gefällt, aber ich versuch´s halt nett zu bringen) und Schiff für Schiff arbeiten wir uns nach vorne. Leider langt´s nicht, „Die Hard“ geht vor uns über die Ziellinie und nach gerechneter Zeit sind wir auch hinter Bloody Mary und Apero. Schade ist´s natürlich schon, aber es war trotz allem ein weiterer wunderschöner Regattatag!

Die Regatta beenden wir wieder einmal als zweite in unserer Klasse – wir scheinen diesen Platz schon fast gepachtet zu haben. Schlecht ist er ja nicht, der zweite Platz, aber ein bissl Ehrgeiz braucht der Mensch und so ist das Grenada Sailing Festival für 2013 schon fest eingeplant!

Das 20 jährige Jubiläum des Sailing Festivals in der 20. Saison, die die Rasmus hier in der Karibik segelt! Wenn das nicht auch für Euch, eifrige Mitregattierer, Sabine, Anna, Helen, Urs, Thomas, Vinzenz, Sebastian, Sepp, Kurt, Tom und Johannes oder für neugierige Neulinge ein Grund ist die Herausforderung anzunehmen. Wir freuen uns auf Euch, den Wettkampf am Wasser und die freundschaftliche Atmosphäre bei den Parties am Abend!

Barbara
Whisper Cove Marina, am 9. März 2012

Fotos:

nach oben