17.02.09
Törn 3
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einmal Mustique und retour
Also, das hätte ich mir auch nicht gedacht,
dass ich doch einmal nach Mustique komme. Mit Dieter, auf der
Rasmus. Viele, die schon versucht haben, Dieter und die Rasmus
nach Mustique zu lotsen werden jetzt wohl in sich
hineinschmunzeln und sich fragen, wie´s wohl dazu gekommen ist
und was aus Dieters fast schon ungewöhnlich deutlicher Abneigung
gegenüber diesem „scheußlich wackeligen und noch dazu teuren
Ankerplatz“ geworden ist …
Dazu gekommen ist es ganz schnell, denn Uwe
hat, noch bevor er in Carriacou richtig am Schiff war eines ganz
klar gemacht, er möchte in die Tobago Cays und nach Mustique -
Punkt. Oder Vielleicht doch eher Strichpunkt. Wenn er nämlich
Mick Jagger dort, in Basil´s Bar trifft, könnte es durchaus
sein, dass er seine sexuelle Neigung überdenkt. Kann man da noch
mit wackelig durchwachten Nächten oder dem schnöden Mammon
punkten? Nein, nicht wirklich. Vor allem, wenn dann seine, ihm
schon lange angetraute Sabine gutgelaunt und gutmütig lächelnd
auf´s Schiff steigt und sich mutig ihrem ersten Segelabenteuer
stellt.
Was soll ich über unsere Fahrt nach Mustique
schreiben, Sabine? Für uns war´s nämlich wunderschön – toller
Wind, die Rasmus kreuzend in ihrem Element, doch Sabine war,
glaube ich, tief in ihrem Inneren nicht immer so ganz überzeugt
davon, dass Umkippen „technisch gar nicht möglich ist“… Tapfer.
Und dann waren wir in Mustique. Sabine und
Uwe angetan von Basil´s Bar, Dieter zurückhaltend, ich
begeistert vom Schnorcheln, und gewackelt- gewackelt hat´s erst
am späten Abend und in der Nacht. Ordentlich. Zu viel. Am
nächsten Morgen war nur Sabine ausgeruht und munter; „gerades“
Wackeln macht ihr nichts, was Uwe, Dieter und ich nicht von uns
behaupten können …
Da Mick am Vorabend ausnahmsweise nicht in
Basil´s Bar war, musste Uwe nichts überdenken und ist mit uns
nach Bequia weitergesegelt. Schön für uns! Bequia, der Beginn
einer ganz anderen Liebesgeschichte. Während nämlich Dieter und
ich die liebe Leo nach einer abenteuerlichen Anreise von der
Fähre abgeholt haben, waren Sabine und Uwe auf der Insel
unterwegs. Und da ist´s um Sabine geschehen: Bequia, seine
Bewohner, die kleinen Schildkröten, der Palmenhain und die
Strände, …
Ich habe das Gefühl, dass die beiden in nicht allzu ferner
Zukunft hier Zeit verbringen werden!
(Sollte Euch die traute Zweisamkeit dann lang werden, lasst es
uns wissen, wir kommen jederzeit gerne auf ein
Boneless-Chicken-Roti vorbei!)
Von Bequia sind wir die üblichen Etappen
hinunter gesegelt nach Grenada. Mit sehr viel Wind, bester
Laune, Ukulele, Gesang und, als eine Art Eminenz im Hintergrund
Leos Käpt’n. Wer ist Leos Käpt’n? Das wissen wir, ehrlich
gesagt, nicht so genau – wir wissen nicht einmal wie er heißt.
Aber wir wissen, dass er Leos offensichtliche Liebe zum Segeln,
mit wirklich allem was dazugehört, reizt, nährt und pflegt –
gute Arbeit, Käpt’n. Und schön für uns, Leo, dass Du einmal
fremdgegangen und zu uns gekommen bist. Da kann ich nur, in
meinem besten Grenada-Englisch sagen: „Oh man, we very much
enjoy dat, please you do it again!”
Barbara
Grenada, am 16. Februar 2009
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