12.03.08
Törn 2
- Frauenversteher
Also das haben wir nicht verdient, Vroni und
ich, dass wir, einfach so, an einem unbeschwerten Abend
herausfinden müssen, dass unsere Partner WARMDUSCHER sind.
Beide. Da haben wir uns gegenseitig nichts vorzuwerfen und
ebenso wenig vorzumachen. Jede von uns lebt jetzt schon Jahre
mit einem WARMDUSCHER an ihrer Seite… Na gut.
Und dabei hat alles so unverfänglich und
unkompliziert begonnen…
Vroni und Xandi sind kurz nach Weihnachten
nach Margarita geflogen, zum Surfen, nach El Yaque. Hier
schütteln die von Euch, die Vroni und Xandi kennen, ungläubig
den Kopf. Zum Surfen? Beide?! Und Ihr habt recht, Xandi war
surfen und Vroni hat, nach mutig absolvierten Probestunden
beschlossen, sich doch lieber auf´s Spanischlernen zu
konzentrieren. Erfolgreich! Unfallfrei!
Und gegen Ende zweier so verbrachter Wochen
kommen wir ins Spiel, bzw. auch nach Margarita. Und dank Vronis
Organisation und Koordination ist schon bald ausgemacht, dass
die beiden die letzte Woche ihres Urlaubes bei uns, auf der
Rasmus, verbringen werden. Sehr schön!!
Bevor´s so richtig losgegangen ist, haben
Vroni und ich aber noch den einen UND anderen Nachmittag in
Porlamar verbracht – wir hatten da so einiges zu tun…
Erst einmal mussten wir in eines der
Straßencafés, zum Plaudern. Über einem beeindruckend großen
Becher mit Café con Leche (Vroni wird es
noch öfter schaffen, mich durch die Größe der von ihr mit viel
Charme eroberten Cafés zu beeindrucken…) ist uns, wie
sich die meisten von Euch leicht vorstellen können, die Zeit
viel zu schnell vergangen…
Dann in´s Nagelstudio. Will man in Venezuela
wirklich dazugehören (und das wollen wir
natürlich!) braucht man als Frau gepflegte UND bemalte
Nägel. Da führt kein Weg daran vorbei. Bald schon also hatte
Vroni auf jedem großen Zehen eine Elfe, ich Blumen. Damit waren
wir gerade richtig "gestylt" zum Strandeln, Bummeln und
natürlich auch Shoppen. Ein bisschen Einkaufen muss schon sein…
Und dazwischen waren wir immer wieder mal
beim Juwelier – zum Geldwechseln!! Bei unserem letzten Besuch
hat er uns, erwartungsvoll lächelnd, mit "bis bald"
verabschiedet. Wir mussten ihn enttäuschen: genug war genug. Ein
letzter (riesengroßer) Kaffee noch
und wir kehrten Porlamar den Rücken, setzten uns ins Taxi,
kehrten zurück, zu den, die Ruhe genießenden Männern
(Xandi und Dieter)! und genossen
den ersten gemeinsamen Abend am Schiff.
Bei Sonnenaufgang
(echt, so früh!) sind wir am nächsten Morgen los, bei
wenig Wind, ein langer, schöner Segeltag Richtung Festland.
Xandi ist viel am Steuern, Vroni braucht noch ein bisschen, bis
sie sich an den Platz hinterm Steuer gewöhnt
(macht dann aber doppelt gute Figur),
Dieter liest und genießt´s, dass ihn das weibliche Geschnatter
nichts angeht und dann, kurz vor der Boje von Araya, beisst ein
5 kg King Fisch. Action! Drinnen ist er! Super!
(Schade nur, dass Vroni und Xandi ihn
nicht so richtig genießen können – beide kämpfen noch mit einem
Magen-Darminfekt(?) den sie wohl aus El Yaque mitgebracht
haben…) Genug davon!
Da reden wir viel lieber über den Sport! Wem
die Fotos nicht genug sind – wir haben uns in allem erprobt:
Springen, Brustschwimmen, Kraulen, Aqua Joggen, nur von dem
Berglauf, den Xandi und ich in Mochima
(ja, DIE Straße hinauf) unternommen haben, fehlt jeder
Beweis… Und Segeln, Segeln ist ja schließlich auch Sport. Stopp.
Stopp! Bei der Aufzählung fehlt das Ballspielen von Vroni und
Xandi am Strand von Las Maritas, vor einem Mittagessen bei Eva…
Und damit kennt Ihr auch schon unsere Route:
vor den Ort Mochima, einen Tag am Strand von Las Maritas, am
nächsten Vormittag aus Mochima herauskreuzen, Schnorcheln in
Tigrillo, Delphine am Weg auf die Arapos, ein letzter Tag
Sommer, Sonne, Strand und Meer und schon begleiten uns die
Delphine zurück nach Puerto la Cruz, in die Marina Bahia Redonda.
Eine Woche ist sehr kurz, aber noch ist sie
nicht ganz vorbei! Vroni und ich packen uns zusammen, kaufen die
Tickets für die Fähre nach Margarita, belohnen und stärken uns
mit einem großen, heißen Becher Kaffee und erobern dann die
Kunsthandwerk- und Schmuckstandln am Paseo Colon.
Wir haben die Stücke aller! Standler
angeschaut. Wirklich! Haben Ketterln probiert, Taschenriemen
anpassen lassen, Armbänder gekauft, dem Bilder-Spray-"Künstler"
kurz zugeschaut und uns über die ihm applaudierenden Zuschauer
lachend gewundert. Haben mit diversen Verkäuferinnen
Freundlichkeiten ausgetauscht und Komplimente von Verkäufern
zwinkernd quittiert. …
Zurück am Schiff konnten wir unsere
G´schichtln und Geschichten gar nicht gleich los werden, weil
Xandi und Dieter uns von ihrem schönsten Erlebnis berichteten:
die WARME Dusche in der Marina! Herrlich! Sie fühlen sich wie
neu geboren!
Wie schon gesagt, WARMDUSCHER – uns hat´s
erst einmal die Sprache verschlagen…
Gekonnt haben wir unsern Schrecken
überspielt, haben milde lächelnd vom Treiben am Paseo Colon
erzählt und Vroni hat all die kleinen Sackerln und Packerln
hervorgeholt, die wir im Zuge unseres Ausfluges erstanden haben.
Und da wurden wir dann für unsere gute Miene von vorhin belohnt
– absolutes Unverständnis blickt uns entgegen, die Gesichter
sprechen Bände:
Gut, dass wir am Schiff geblieben sind – weil in dem Rummel und
dann noch EINKAUFEN…
Mitbringsel, SO wichtig können die doch gar
nicht sein,…
Habt ihr nicht eh, in Porlamar schon ETWAS eingekauft?!
Hätte man das alles nicht an EINEM Stand erstehen können?
Und wie ihr dann alles hattet, habt ihr weitergeschaut – nur zum
SPASS?!
Also gut, haben wir uns da gedacht und waren
fast so etwas wie erleichtert, die beiden sind zwar WARMDUSCHER
aber FRAUENVERSTEHER sind sie noch nicht. Und so gesehen ist
doch alles nur halb so schlimm!! Oder?
Ins Gästebuch haben uns Vroni und Xandi
geschrieben: WIR WOLLEN MEER. Wir hoffe sehr, dass sich da ein H
hineinschwindeln wird und sie wiederkommen…
Barbara
Puerto la Cruz, am 7. März 2008
PS. Danke, danke, liebe Vroni, für den wirklich
besonderen Anhänger – ein Segelschiff, für um den Hals!! Und
auch Dein Fußketterl trage ich mit Freude und täglich – bei
unserem Ausflug ins Delta ist es mittlerweile sogar schon im
Orinoco mitgeschwommen…
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