08.03.2002
Intermezzo - vom Alltags- und
Marinaleben
5 Wochen
Seit gut 5 Wochen liegen wir jetzt schon in der Marina - eine
ungewöhnlich lange Zeit, sowohl für die Rasmus als auch für uns.
Am Sonntag ist Übergabe
Seit 5 Wochen arbeitet Dieter jetzt schon an dem Motorboot; ein
Holzdeck
über die beiden Motoren, Holzverkleidungen, Epoxyarbeiten.
Deutliche Zeichen
Wenn Dieter am Abend zurück kommt, kann man oft erkennen, was er
tagsüber so gearbeitet hat.
Bindet er das Dinghi mit klebrigen Fingern ans Schiff, deutet
alles auf
Epoxy hin, umgibt ihn holziger Geruch war Schleifen angesagt und
verschwindet er sofort in Richtung Duschen, juckt ihn der Epoxystaub.
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Kommt er später als normal, war er mit Thomas auf ein
Bier. |
Entspannung
An den Wochenenden kehren wir der organisierten Zivilisation
normalerweise den Rücken zu um unter Sonnensegel und Motor nach
Chimana Grande zu fahren.
Dort genießen wir die kreischenden Papageien, die tollpatschigen
Pelikane und die elegant dahin gleitenden Geier besonders.
Dieter kümmert sich ums Dinghi (es wird von innen und außen
gereinigt, die Muscheln werden entfernt, der Motor überholt).
Braungebrannt
Ich kümmere mich - wie einige von Euch schon wissen - um meinen
Rücken (der wird eingeschmiert, in den Halbschatten gelegt, am
späten Nachmittag sogar in die milde Sonne).
Der Traum vom (gleichmäßig) braunen Rücken ist noch nicht
ausgeträumt.
Weißer Riese
Obwohl ich, wenn ich am Montag wieder im Bikini am Steg sitze um
in der Sonne Wäsche zu waschen, das Gefühl habe, einen Schritt
in die verkehrte Richtung zu machen.
Neben uns ist plötzlich Ruhe. Unsere italienischen Nachbarn sind
für
einige Wochen nach Hause geflogen. Keine frühmorgendlichen
Telefonate mehr, wo mit rauer Stimme pronto, pronto, mama, mama
in den Hörer gerufen wird, während man auf und ab gehend
versucht den Empfang zu verbessern.
Mehlspeisen
Visavis von uns, auf der Maewo III, sind Helga, eine gebürtige
Österreicherin und Jacques, ein Franzose, der gerne Süßes isst.
Das hat
nach einer richtigen Mehlspeise verlangt, und so haben wir sie
letzte Woche zu Karfiolsuppe und Dukatenbuchteln mit
Vanillesauce eingeladen.
Während des Kochens habe ich sehr an meine beiden Großmütter denken
müssen.
Paul, der zum fünften Mal den Atlantik überquert hat - dieses
Mal aber
alleine und in seinem eigenen Schiff, das viel kleiner war als
alle anderen.
Olivenöl
Er musste viel Reden und Gehen nachholen, einige Flaschen
spanisches
Olivenöl los werden, dann hat er sein Schiff aus dem Wasser
genommen und ist für einige Wochen zurück nach Holland.
Wie ein kurzer aber heftiger Wirbelwind - nur in diesem
Zusammenhang schade, dass er so schnell vorbei war.
Ja, und so vergeht die Zeit hier eigentlich viel zu schnell.
Immer bleiben Dinge, die man noch tun wollte, Kleinigkeiten, die
noch zu verbessern wären.
Über allem aber scheint Tag für Tag die Sonne, und wenn sie am
Abend rot im Meer versinkt sind wir immer wieder sehr zufrieden!
Liebe Grüsse senden Euch
Barbara und Dieter
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